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Infos zu den Psychotherapie-Methoden

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Die hauptsächlich verwendeten Methoden

Warum diese Methodenkombination?

Neue Erkenntnisse der Hirnforschung

Möglichkeit eines Nachreifungs- und Wachstumsprozesses

Tiefenpsychologisch fundierte und psychoanalytische Psychotherapie

Wie funktioniert es?

Der Faktor Zeit in der Psychoanalyse

Schnelle Hilfe durch Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (einschließlich Akutbehandlung und Kurzzeittherapie)

Körperpsychotherapie

Körpersprache als menschliche Kommunikation

Stressübungen

“Prozessorientierte” Form der Körperpsychotherapie - “Sanfte Bioenergetik”

Ergänzung mit anderen Therapieformen zu einer weit angelegten Therapieform

Genogrammarbeit

Erstellen eines Familienstammbaums

Erster Schritt in eine heilsame Richtung

System- und Familienaufstellung

Warum Systemaufstellungen?

Wie funktioniert das?

Was ist nach einer Aufstellung?

Anwendungsbereiche für Systemaufstellungen



 

Die hauptsächlich verwendeten Methoden

Die von mir hauptsächlich verwendeten Methoden sind:

Warum diese Methodenkombination?

Einige wichtige Therapiemethoden haben schwerpunktmäßig das Problem oder das Symptom im Auge, das sie beseitigen wollen. Durch Anleitung zu Verhaltensänderungen in Bezug auf das Anliegen wird versucht, das hinderliche Verhalten zu ändern. Freud bemerkte aber, dass hinter vielen Symptomen Grundmechanismen und Verhaltenstendenzen wirksam sind, die fest in der Persönlichkeit verankert sind. Sie werden durch gemeinsame Grundkonflikte ausgelöst, die meist unbewusst sind und weit in unsere Kindheit hineinreichen können. Wenn wir diese Grundkonflikte bewusst machen können, dann werden sie auch, weil sichtbar, veränderbar. Durch die Bearbeitung dieser zugrunde liegenden, vielen Symptomen gemeinsamen Grundkonflikte und korrektive emotionale Erfahrungen können sich mit der Zeit auch die Symptome, unsere Verhaltensweisen ändern. Der therapeutische Schutzraum bietet dafür einen Rahmen für Probehandeln.

Die oben erwähnten drei von mir angewendeten Therapieverfahren sind also „Wurzelbehandlungen”. Ein Baum mit heilen Wurzeln hat gute Wachstumschancen.

Neue Erkenntnisse der Hirnforschung

Alle drei Methoden werden den neuen Erkenntnissen der Hirnforschung gerecht. Sie hat belegt, dass unser Grundgefühl dem Leben gegenüber und Verhaltensgewohnheiten durch frühe Erfahrungen der Kindheit geprägt werden, in unseren Stammhirnstrukturen fest verankert sind und all unser späteres Handeln mit beeinflussen. Die Hirnforschung hat auch belegt, dass wir mit unserem Verstand wenig gegen diese frühen emotionalen Prägungen ausrichten können. Dauerhafte Veränderungen sind daher nur zu erreichen, wenn wir in die Therapie diese frühen Erfahrungen mit einbeziehen unter der Voraussetzung einer gleichzeitigen emotionalen Umstimmung der eigenen Lebensgeschichte gegenüber. Vielleicht nach dem Motto eines berühmten Therapeuten, der sinngemäß sagte: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit”.

Damit wir in unserem Leben unsere Verhaltensgewohnheiten ändern können, ist es deshalb sinnvoll, diese frühen prägenden Wurzeln unseres Verhaltens mit anzuschauen.

Möglichkeit eines Nachreifungs- und Wachstumsprozesses

Alle drei Therapiemethoden bieten die Möglichkeit eines Nachreifungs- und Wachstumsprozesses.

Sie beziehen die aus unserer Vergangenheit stammenden Erfahrungen und kindlichen Versuche der Problemlösung im Hier und Jetzt bei der Lösung von Konflikten mit in Betracht, um dauerhafte Veränderungen in unserem Denken, Fühlen und Handeln zu ermöglichen. So wirken sie dem unbewussten Wiederholungszwang früher Konflikte entgegen. Sonst geht unbewusst zu viel Energie in die Vergangenheit, ohne dass wir es bemerken. Diese Energie geht uns für die Gegenwart verloren.

Alle diese Therapiemethoden helfen, dass wir uns mit schlimmen Kindheitserfahrungen und schwerem Familienschicksal soweit aussöhnen können, dass wir frei werden für die Entdeckung neuer Denk-, Fühl- und Handlungskapazitäten.

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Tiefenpsychologisch fundierte und psychoanalytische Psychotherapie

Wie funktioniert es?

Durch die meist dichte und regelmäßige Zusammenarbeit in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der psychoanalytischen Psychotherapie werden die alltäglichen unbewussten und bewussten Verzerrungen der in unserer Persönlichkeit manifestierten Eigenarten im Umgang zwischen Therapeut und Patient deutlich sichtbar und fühlbar. Es gelingt dann kaum noch, ein „Sonntagsgesicht” zu zeigen. Damit wird es möglich, alltägliche Probleme die Sie mit Freunden, Eltern, Kollegen haben, mit dem Therapeuten „hautnah” zu erleben und neu zu bewerten. Dadurch wird der Therapeut zum Stellvertreter von Arbeitskollegen, Freunden und Familienangehörigen und Sie können mit ihm klären, was schief läuft und lernen gleichzeitig, wo Sie, ohne es zu merken, Personen der Gegenwart unbewusst mit Personen aus Ihrer Kindheit verwechseln. Jedes Kind, das in unlösbare Konflikte mit den Eltern gerät, findet clevere Notlösungen, um doch noch zu dem für sein Leben Wichtigen zu kommen. Solche Notlösungen im Denken, Fühlen und Handeln und in Form von psychosomatischen Beschwerden tragen sich ins Erwachsenenalter fort und verlieren dort meist ihren in der Familie sinnvollen Nutzen. Sie helfen oft kurzfristig, aber schaden langfristig. Im Schutz der therapeutischen Beziehung erfahren Sie „hautnah”, wie Sie unbewusste Konflikte und Notlösungen aus dieser frühen Lebensphase noch heute ohne es zu merken praktizieren, um Trauer, Ohnmacht und Verzweiflung zu umgehen.

Eine solche kindliche Notlösung ist z. B., sich für die Bedürfnisse, die die Eltern nicht erfüllen konnten, in der Gegenwart noch als Erwachsene unbewusst Wiedergutmachung bei Menschen zu suchen, die dafür nicht zuständig sind, z.B. Freunden, Ehepartnern. Trauer, Verzweiflung und schmerzliche, kränkende Erfahrungen können wir zwar im Augenblick vermeiden: aber nur Abschied von den Träumen nachträglicher Erfüllung kindlicher Sehnsüchte in der Gegenwart ermöglicht uns, den Blick nach vorne zu richten auf das eigene Potenzial, die eigenen Möglichkeiten und auf das, was uns die Menschen Jetzt! geben. Oft erübrigt sich auch die „Notlösung” psychosomatischer Beschwerden, weil Sie entweder sehen, „der Krieg ist vorbei” oder/und zielwirksamere Möglichkeiten finden, Probleme zu lösen und wichtige Ziele, wie geglückte Beziehungen zu Kollegen, Freunden, der Familie zu pflegen.

Der Faktor Zeit in der Psychoanalyse

Solche weit in die Persönlichkeit hineinreichenden Probleme, die ihre Wurzeln oft schon in der frühen Kindheit haben, erfordern für Veränderungen zeitliche Kontinuität und Wachstumsdauer in Begleitung der Therapeutin.

Wachstum braucht Zeit, Geduld und persönlichen Einsatz, ähnlich wie das Erlernen eines Instrumentes. Am Ende der Therapie spielen Sie Ihr eigenes „inneres Lied”. Das heißt, Sie haben dann genügend eigene Reflexionsfähigkeit erworben, zu erkennen, wann Sie zu Ihrem Schaden in frühkindliche Verhaltensweisen zurückfallen und wie Sie genügend Handwerkzeug gewonnen haben, aus sich heraus reife Möglichkeiten der Kommunikation mit Ihren Mitmenschen zu nützen. Sie sind dann soweit, die Therapie zu beenden.

Schnelle Hilfe durch Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (einschließlich Akutbehandlung und Kurzzeittherapie)

Sie ist in ihrer Hauptanwendungsform seit Freud eine Methode der Langzeittherapie, bietet aber bei entsprechender Indikation ebenso effektive Möglichkeiten der Kurzzeittherapie.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bietet auch sehr effektive Möglichkeiten, wenn Sie in einer Krise schnelle Hilfe suchen oder Sie ein eng umgrenztes Anliegen haben.

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Körperpsychotherapie

Körpersprache als menschliche Kommunikation

Dieses Vorgehen, ebenso wie die szenische Arbeitsweise des Familienstellens, trägt in besonderem Maße dem Umstand Rechnung, dass in unserem Gehirn menschliche Kommunikation körper-seelisch und szenisch gespeichert ist, dass Körpersprache dreiviertel der menschlichen Kommunikation ausmacht.

Auch hier war Freud Vordenker: Bereits er vermutete, dass die kindlichen Problemlösungsversuche, die sich oft als Charakterstrukturen und damit spezifische eingeengte Fühl-, Denk- und Verhaltenstendenzen niederschlagen, körperliche Entsprechungen haben müssten. Er verfolgte diese Idee aber nicht weiter. Sein Schüler W. Reich nahm diese Idee wieder auf, und entdeckte, dass es uns nur gelingt, unsere Gefühle zu unterdrücken, wenn wir uns auch körperlich verspannen. Weil wir dies seit unserer Kindheit tun, prägt sich dadurch unser Charakter.

Es ist das Festhalten von Gefühlen, das im Gehirn mit den damaligen Erlebnissen zusammen gespeichert ist. Es spiegelt sich in bestimmten Verspannungsmustern im Körper wider. Diese chronischen körperlichen und seelischen Spannungszustände engen den Gefühlsreichtum und die dynamischen Anpassungsmöglichkeiten an neue Gegebenheiten im Denken, Fühlen und Handeln ein, was als Verlust an Lebensqualität und Flexibilität erlebt wird. So verkörpern wir unser Lebensschicksal in diesen Körperstrukturen. In der Therapie wiederum kann der Therapeut auf die kindliche Familiengeschichte und die für das Kind nur durch neurotische Kompromissbildung lösbaren Konflikte schließen.

Die Möglichkeit, sich zu bewegen und das, was wir als Kind nicht kindgerecht denken, fühlen oder tun durften, und uns deshalb noch heute auf dem Herzen liegt, auch unmittelbar szenisch mitzuteilen, eröffnet uns als Erwachsene ein weites Spektrum von Kommunikationsmöglichkeiten.

Für viele Menschen ist die Arbeit mit dem Körper die einzige Möglichkeit, Zugang zum eigenen Erleben zu finden.

Stressübungen

Alexander Lowen verfeinerte die Methode des Körperlesens weiter und arbeitete mit kraftvollen bioenergetischen Übungen. Die Stressübungen sollten dazu führen, dass die mit Hilfe von Körperspannungen meist seit der Kindheit unterdrückten Gefühle wieder einen Ausdruck finden können und sich damit auch die körperlichen-seelischen Blockaden erübrigen. So kommt also, wenn erforderlich, im geschützten therapeutischen Rahmen das in Not geratene Kind in uns zu Wort mit seinen Gefühlen von Liebe, Hass, Trauer, Angst, Scham, Unzufriedenheit und seinen lebenswichtigen Bedürfnissen, die in der Familie aufgegeben werden mussten. Beängstigende Gefühle und zwischenmenschliche Wünsche und Bedürfnisse werden, weil sie als förderliche Kraft erlebt werden, nicht mehr durch Ichaufgabe zum Schaden für Körper und Seele unterdrückt.

Die Psychotherapeutin begleitet in einfühlsamer und achtsamer Weise das Durchreifen dieser kindlichen Ausdrucksformen zu erwachsenem Erleben und reiferen, subtileren und flexibleren Erlebens- und Ausdrucksmöglichkeiten. Auch der Handlungsspielraum in Beruf und Privatleben vergrößert sich. Es ist ein intensiver emotionaler Nachreifungsprozess, der verbale Therapieformen bereichern kann.

Die Arbeit von A. Lowen ist schwerpunktmäßig eine Arbeit am Ich in der Auseinandersetzung mit der äußeren Realität. Heute hat die Arbeit mit Stressübungen eher einen historischen Stellenwert, denn die rein kathartische Arbeit reichte für dauerhafte Veränderungsprozesse nicht aus. Es bleibt aber Dr. A. Lowens Verdienst, die Bedeutung körperlichen kindlichen Ausdrucks auch für erwachsene Kommunikation erkannt zu haben. Meist werden heute subtilere Möglichkeiten genutzt, oder die Stressübungen wurden so modifiziert, dass die Erfahrungen nicht überwältigend, sondern vom Patienten immer nach eigenen Grenzen und Möglichkeiten dosierbar zu handhaben sind.

“Prozessorientierte” Form der Körperpsychotherapie - “Sanfte Bioenergetik”

Eine weitere Bereicherung der Methoden der Körperpsychotherapie stellt für mich die Arbeit von S. Keleman dar, der als Schüler u. a. auch von A. Lowen, Moshe Feldenkrais und Graf Dürckheim eine „prozessorientierte” Form der Körperpsychotherapie entwickelte.

In Kombination von Aspekten seiner Arbeit und meinen Erfahrungen mit anderen Körpertherapiemethoden nenne ich meine Arbeit „Sanfte Bioenergetik”.

Wir fragen uns ganz konkret: Wie unterbrechen wir jeden Augenblick den Fluss des Lebens durch krankmachende Körperblockaden und Fehlhaltungen und durch die Beengung unseres Atem- und Gefühlsflusses? Atem wird ja gleichgesetzt mit Seele. So zeigt sich oft, wie diese Körpersensationen und Gefühle unbewusst traumatische kindliche Erfahrungen verkörpern und wieder beleben, ohne dass uns dies spontan bewusst wird. Bewusst wird uns dieser Prozess, wenn wir unsere Alltagshaltungen verstärken: Durch sehr feine alltagstaugliche Körperübungen, die man überall machen kann, finden wir Antworten auf diese Fragen. Dann verraten unsere Muskelverspannungen uns die darin verschlüsselte Lebensgeschichte und wie wir uns buchstäblich daraus lösen können. Wie oben bereits gesagt, erleben wir, dass im Gehirn mit den Gefühlen und Szenen der Kindheit auch die damit verbundenen Körperblockaden gespeichert sind und umgekehrt. Damit ist die Frage nach dem gegenwärtigen Körpererleben gleichzeitig die Frage: Wie machen wir es jeden Augenblick, uns unbewusst wieder in die seelischen Nöte der Kindheit zu bringen und (ebenfalls unbewusst) den Personen, die uns jetzt begegnen, die Personen von damals in wesentlichen Merkmalen sozusagen „überzustülpen”?

Die Frage, wie alt wir uns fühlen, wenn wir uns körperlich so erleben, leitet zu den Fragen über, die die oben beschriebene tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Psychoanalyse stellen. Hier arbeiten diese Methoden ineinander.

Es ist also eine eher prozess- als strukturorientierte Arbeit.

Mit dem Grad, in dem wir den pulsatorischen Prozessen wie Atembewegung, Herzschlag, usw. die das Leben kennzeichnen, wieder bewusst in uns Raum geben können, verändern sich auch unser Selbstgefühl und unser Selbst-Wert-Gefühl.

Für unsere Alltagsgefühle ist die Wahrnehmung unserer Körperinnenräume wie z. B. Herz- und Bauchraum von entscheidender Bedeutung. Sie ist auch der direkte Zugang zu jeder Form der Intuition. So können auch Somatisierungsprozesse wie Kopfschmerz, Magenweh, Rückenschmerzen..., durch eine tiefe Umstimmung im Organismus positiv beeinflusst werden.

Hier ist die Wahrnehmung unserer Umwelt ein Ergebnis veränderter Selbstwahrnehmung und Selbstgestaltung, um von dort aus in achtsamer Begleitung durch die Therapeutin die Alltagsrealität zu gestalten.

Ergänzung mit anderen Therapieformen zu einer weit angelegten Therapieform

Die „Sanfte Bioenergetik” ergänzt sich mit der tiefenpsychologisch fundierten und psychoanalytischen verbalen Verarbeitung der Erfahrungen und der Genogramm- und Aufstellungsarbeit zu einer weit angelegten Therapieform.

Aber es sollten deshalb keine falschen Erwartungen entstehen, Wachstum braucht seine Zeit. Wir können einer Pflanze viel liebevolle Zuwendung geben, aber sie wächst in ihrem eigenen Rhythmus, wir dürfen nur nicht daran zupfen, damit sie schneller wächst.

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Genogrammarbeit

Erstellen eines Familienstammbaums

Am Beginn einer Zusammenarbeit in meiner Praxis steht sowohl bei Einzeltherapien, wie bei Gruppen das Erstellen eines Genogramms, das heißt eines Familienstammbaums.

Genogrammarbeit ist eine seit etwa 1990 angewendete Methode der systemorientierten und tiefenpsychologisch fundierten Familientherapie. Sie bringt alle Familienmitglieder in den Blick und kann Wiederholungen im Schicksal über die Generationen hinweg sichtbar machen, ausgeschlossene Familienmitglieder wieder in den Blick rücken, ebenso das Schicksal prägende schwere Ereignisse wie Krieg, Krankheit, tragischer Tod u.v.a. in ihren Auswirkungen auf Sie und Ihre Angehörigen aufzeigen.

Erster Schritt in eine heilsame Richtung

Schon dieser Blick auf Ihr Familienschicksal kann bereits tiefe Veränderungsprozesse anstoßen und ein erster Schritt in eine heilsame Richtung sein. Ausgehend von Ihrem Anliegen lassen sich oft schon erste Hypothesen bilden, in welche Richtung Veränderungen gehen können und welche Therapiemethode angezeigt ist. Sie selbst und die Therapeutin haben in der konkreten Bearbeitung Ihrer Fragestellung in der Einzeltherapie oder in der Gruppe dann das notwendige faktische Hintergrundwissen zur Verfügung, um dort einzelne Aspekte zu vertiefen.

Es kann so sichtbar gemacht werden, wie Sie mit welchen Familienmitgliedern in der jetzigen Problemsituation unbewusst durch Ihr Schicksal verbunden sind.

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System- und Familienaufstellung

In einem tief berührenden Prozeß ermöglichen Ihnen Systemaufstellungen und Genogrammarbeit neue Sichtweisen für bisher nicht bewältigbar scheinende Probleme im Persönlichen, in Familie und Beruf. Die Therapeutin arbeitet potenzialorientiert und im Wissen um die heilende Kraft der Liebe. Die Aufstellungsarbeit wird je nach Bedarf ergänzt durch Organisationsaufstellungen, Elemente der Körperpsychotherapie, Psychoanalyse, Gestalttherapie, des Psychodramas und der Pesso-Arbeit.

Warum Systemaufstellungen?

Die Arbeit an Ihrem Anliegen in der Gegenwart auf dem Hintergrund Ihrer engeren Herkunftsfamilie ist in den anderen von mir verwendeten Therapiemethoden zwar sehr gewinnbringend zu leisten. Dort können wir bearbeiten, welchen Einfluss das persönlich Erlebte einschließlich Ihrer kindlichen Notlösungsversuche für Probleme auf das gegenwärtige Verhalten innerseelisch und zwischenmenschlich haben. Wo jedoch über die Eltern oft eine Unzahl unheilvoller „Bindungen” früherer Generationen in der therapeutischen Situation vermittelt wird, stoßen die anderen von mir angebotenen Therapiemethoden an Grenzen. Hier können die unbewusste tiefe Verbundenheit und Liebe zu den Ahnen im Wiederholungszwang ihres Schicksals lebendig sichtbar und spürbar gemacht werden. Familienromane erzählen das, was sich in Familienaufstellungen zeigt, sehr eindrücklich.

In der therapeutischen Arbeit hat sich gezeigt, dass persönliches Wachstum und gute Beziehungen zu unseren Mitmenschen meist nur gelingen können, wenn auch das Familien- und Gruppenschicksal über mehrere Generationen in die Arbeit einbezogen werden.

In Familienaufstellungen wählen Sie aus der Gruppe Stellvertreter für Ihre Familienangehörigen und stellen Sie aus dem Gefühl heraus im Raum in Beziehung zueinander. Weil wir Menschen eine erstaunliche angeborene Fähigkeit zu Einfühlung und Identifikation mit anderen haben, können uns die Stellvertreter durch Einfühlung in die Situation die ungelösten Schicksale unserer Familien in Vergangenheit und Gegenwart sichtbar und fühlbar machen. Mit Hilfe der Therapeutin ermöglichen sie versöhnliche Schritte, die den Ahnen damals nicht möglich waren, weil das Schicksal zu schwer war: so mussten sie es verdrängen. Ohne es zu wollen erleiden wir ähnliche Schicksale als Folge eines unbewussten Wiederholungszwanges und erhalten so das Verdrängte am Leben, bis wir es einer Lösung zuführen können. Dem Aufstellenden ist es auf Wunsch möglich, selbst durch Probehandeln den versöhnlichen Umgang mit der Herkunft- und/ oder Gegenwartsfamilie auszuprobieren. So können unbewusste Wiederholungen schweren Schicksals bewusst werden und durch Versöhnungsarbeit und Auflösung von Identifikationen die Voraussetzungen dafür schaffen, gegenwärtige Beziehungen in Fülle zu leben.

Das Ziel unserer Arbeit ist dann die „bezogene Individuation” (Helm Stierlin), in der ständig eine neue Balance zwischen Persönlichkeitsentfaltung und Gruppenbindungen gefunden wird. Seit in den Zwanzigerjahren Moreno das Psychodrama entwickelt hat, setzen sich dank der Arbeit von V. Satir, I. Boszormenyi Nagy, Bert Hellinger u. v. a. seine Erkenntnisse in der Psychotherapie immer mehr durch und die Arbeitsweise verfeinert und differenziert sich.

Es können gleich neue, liebevolle Handlungsweisen geprobt werden, die die unbewusste Verbundenheit mehr würdigen als das eigene Unglück. Sie dienen auch als Modell für die Beziehungen in der Gegenwart.

In meiner langjährigen Erfahrung hat sich gezeigt, dass stagnierende Therapien sich wieder weiterentwickeln und oft eine neue „Tiefendimension” erhalten können, wenn der Mehrgenerationenaspekt mit einbezogen wird.

Wie funktioniert das?

Wir nützen beim Familienstellen die menschliche Fähigkeit, uns in andere Menschen einfühlen zu können. Im Alltag haben wir diese Fähigkeit so selbstverständlich, dass wir sie gar nicht mehr bemerken. Wir befinden uns, wo wir gehen und stehen, in jedem sozialen Zusammenhang in einem unbewussten mehrdimensionalen Beziehungsraum, in dem wir uns ständig gegenseitig beeinflussen. Es scheint, dass dieser innerseelische Beziehungsraum auch zwischen nicht anwesenden Menschen existiert. Hier beim Systemstellen wird das Ausmaß unserer gegenseitigen bewussten und unbewussten Verknüpftheit für Heilungsprozesse genützt, die uns selbst mit Angehörigen verbindet, die wir persönlich nicht kennen gelernt haben. Und sie wirkt auf unser gesamtes Beziehungsgefüge zurück.

Stellvertreter aus der Gruppe, die Sie anstelle der Familienmitglieder auswählen und im Raum zueinander in Beziehung stellen, fühlen sich mit dem Aufstellungsleiter zusammen für Sie in Ihre Familienkonstellationen ein. Dabei stellen die Stellvertreter das Unbewusste, nicht zur Geltung Gekommene oder Verdrängte und Ungelöste der Familie dar. Was wir sehen, ist deshalb meist sehr überraschend und fordert uns heraus, unsere Seele weit zu machen.

Systemaufstellungen bieten auch die Möglichkeit, neue Handlungsweisen in menschlichen Beziehungen auszuprobieren. Die Stellvertreter machen dies vor und Sie können dann selbst die verschiedenen Rollen ausprobieren, wenn Sie das wünschen und dieses neue Fühlen und Handeln als Vorbild für den Alltag mitnehmen.

Trauerprozesse und Versöhnung mit dem Schicksal unserer Herkunftsfamilie löst uns aus der unbewussten Schicksalsnachfolge und führt uns zu unserem eigenen Potenzial, mit unserer Herkunftsfamilie im Herzen und als stärkender Kraft im Rücken.

Was ist nach einer Aufstellung?

Aus meiner langjährigen Erfahrung hat sich gezeigt, dass Sie nach den Aufstellungen aktiv dazu beitragen können, damit der begonnene innere Prozess sich heilsam fortsetzen kann und sich die Veränderungen stabilisieren können: Wenn Sie sich die Lösungsbilder im Alltag immer wieder, vielleicht auch in schwierigen Situationen, vergegenwärtigen, visualisieren können, vertiefen sich die Veränderungsprozesse in Ihrem Leben und wirken nachhaltiger in Ihre verschiedenen Lebensbereiche. Ohne diesen Prozess verblassen die Bilder mit der Zeit. Erst durch Visualisieren der Lösungsbilder und Zulassen der damit verbundenen Gefühle im Alltag geschieht eine langfristig wirksame Integration im Alltag. Dazu gehört auch Mut und Aufgeben einer Heilserwartung, die das Familienstellen so nicht erfüllen kann. Sie ist der Beginn eines Reifungsprozesses, der erst durch Ihren persönlichen Einsatz Früchte trägt.

Eine Pflanze wächst und reift, wenn wir sie pflegen, aber wir dürfen nicht daran zupfen und rupfen. Dann kann sie sterben.

Bei tief greifenden Persönlichkeitsproblemen reicht eine Aufstellung als eine Methode der Kurzzeittherapie oft nicht als Handwerkszeug aus. Dann ist es gut, wenn Sie die Erfahrung durch Nachbesprechungen in Einzelsitzungen vertiefen oder Begleitung in schwierigen Veränderungsprozessen suchen. Es braucht dann die Ergänzung durch andere Therapieverfahren.

Anwendungsbereiche für Systemaufstellungen

Systemaufstellungen sind zu den verschiedensten Themen möglich: U. a. Familienaufstellungen, Symptomaufstellungen bei Erkrankungen und psychosomatischen Beschwerden, Entscheidungsfindungs-, Organisations- und Teamaufstellungen.

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